Marstons Brewery – EPA

EPA, 3,6%
Trinktemperatur: 12,2°C

Farbe: klar, Orange- und Rot-Töne, EBC ca. 11, stabiler Schaum

Geruch: Hopfen-Noten, aber für die Nase gibt es hier nicht viel zu erspüren.

Geschmack: Überraschend wenig Malz. Ein recht hopfen-bitteres Bier, welches auch ins kräuterige und harzige geht. Ansonsten aber schön leicht.

Fazit: 3 von 5 Punkten. Solide, es hat allerdings etwas von einer Hopfen-Limonade. Aber dafür ist es sehr erfrischend. EPA steht übrigens für English Pale Ale. Vielleicht soll das hier so sein.
MArstons Brewery - EPA

LG macht Kapselmaschine für Craft-Beer

Tja, um den heissen Scheiss der Woche komme ich natürlich auch nicht drum heute: den LG will eine Kapselmaschine für Craft-Bier auf der CES vorstellen.

Laut Presse-Mitteilung macht die Maschine alles selbständig, die Kapseln enthalten alles Nötige für den Brauvorgang (natürlich Hopfenöl) und man hat in zwei Wochen 5 Liter Bier. Ach ja, und es gibt ne App…

Hmm, ich bin da noch ein wenig zwiegespalten: technisch gesehen finde ich das schon sehr cool. Wobei ich bei Kapselmaschine erstmal das kalte Grausen bekomme.

Ich denke, der Erfolg der Maschine wird im wesentlichen von zwei Faktoren abhängen:

  1. Preis: der Preis für Maschine an sich und die Kosten für die Kapseln. Unterhaltskosten wie Strom usw. fallen da an sich nicht ins Gewicht. Wobei ich mir gut vorstellen könnte, dass LG die Initial-Kosten niedrig hält, um das über die Kapseln wieder rein zu bekommen. Das ist dann natürlich ein Rechenexempel
  2. Ob man „nur“ fertige Kapseln bekommen wird. Oder ob es auch die Möglichkeit geben wird, sich selber Kapseln mischen zu lassen, das wäre natürlich super. An die Mischen-lassen Variante glaube ich nicht, könnte mir aber gut vorstellen, dass LG Verträge mit Brauereien abschliesst, um deren Markenrechte zu bekommen.

Nun ja, wir werden es sehen. In der KW 2 in 2019 wissen wir dann mehr.

Ob man es so haben will, muss natürlich jeder für sich entscheiden. Aber Kapselmaschinen gehen in anderen Bereichen ja auch immer noch gut weg…

Quellen:

turn-on.de
lgnewsroom.com (Pressemitteilung)
theverge.com

Aus für Labieratorium

Das ist natürlich eine traurige Nachricht. Es ist immer schade, wenn sich solche Träume zerschlagen. Ich muss zugeben, dass ich bisher nur ihr Blondes getrunken habe und wenn mich meine Aufzeichnungen nicht täuschen, ich das auch nur „ok“ fand.

Nichtsdestotrotz: die Mitarbeiter haben da natürlich 2 Jahre ihres Lebens reingesteckt und keiner sieht so was gerne scheitern. Wobei ich Cottbus als Standort auch für ein hartes Pflaster halte.

Ich wünsche auf jeden Fall allen Mitarbeitern von Labieratorium alle Gute für die Zukunft.

Quellen:

Niederlausitz aktuell
LR Online

 

Gold-Ochsen – Original

Pils oder Export?, 5,1%
Trinktemperatur: 16,3°C

Farbe: Ein strohblondes, klares Bier mit EBC ca. 5. Der Schaum ist eher mau.

Geruch: Total unbestimmt, ich finde nur wenig eindeutiges.

Geschmack: Es ist leicht malzig, mit wenig leichter Hopfen im Abgang. Es bleibt aber insgesamt eher nichtssagend.

Fazit: 2 von 5 Punkten, nicht wirklich schlecht, aber einfach zu nichtssagend. Da gibt’s schöneres zum Trinken.
Gold-Ochsen - Original

La Trappe – Quadrupel

Quadrupel, 10%
Trinktemperatur: 16,8°C

Farbe: Ein klares braun-rötliches Bier, mit einem EBC von ca. 25. Der Schaum verfliegt sehr schnell.

Geruch: Puuh, viel Bananen-Aromen. Es sticht ein wenig in der Nase (evtl wegen dem Alkohol?), ansonsten riecht es sehr süß.

Geschmack: Die Bananen-Aromen halten sich… so viel Banane. Ein vollmundiges Bier mit einer alkoholischen Note im Abgang, dabei recht süß.

Fazit: 2 von 5 Punkten. Das ist allerdings meine persönliche Meinung, die darauf gründet, dass ich so viel Banane einfach nicht mag. It’s La Trappe! 😀
Jemand, der die Aromen zu schätzen weiss, kann diesem Bier garantiert mehr abgewinnen.
La Trappe - Quadrupel

Hopfen- Impressionen

In der letzten Zeit bin ich immer wieder auf interessante Artikel über Hopfen und damit assoziierte Themen gestossen. Deswegen wollte ich die heute mal vorstellen.

Eine Sache, die mir auch noch nicht ganz klar war bzw. die ich immer falsch interpretiert habe, war „dry-hopped“ versus „wet-hopped“.

„Dry-hopping“ bezeichnet tatsächlich die Zugabe von getrocknetem Pflanzen-Material der Hopfenpflanze, egal ob das nun in Pellet-Form, Pulver oder einfach getrockneten Zapfen vorkommt. Eine relativ neue Geschichte, ist die Verwendung von sog. Kryo-Hopfen, bei dem der Hopfen in flüssigem Stickstoff gefroren wird und dann das Lupulin extrahiert wird. Der genaue Prozess ist proprietär, insofern kann ich hier im Moment nicht viel dazu sagen.

„Wet-hopping“ heisst, dass das Hopfen-Material nicht weiter behandelt wird, quasi direkt und grün verarbeitet wird. Ist natürlich schwierig und zeitlich begrenzt, da Hopfen ja nur einmal im Jahr geerntet wird. Allerdings erhält man damit auch ein anderes Aroma-Profil, da die Verarbeitung des pflanzlichen Materials (Trocknung o.Ä.) zu einem Aromaverlust führen kann. Schöne Übersicht nochmal hier:

Ask Kate about Beer

Wenn ich natürlich nicht die Möglichkeit habe, den getrockneten Hopfen adäquat zu lagern, kann ich natürlich auch auf Hopfen-Extrakt zurück greifen. Hier werden aus dem pflanzlichen Material die Aromastoffe gelöst (z.B. durch Destillation). Vorteil ist, dass ich die Qualität hier sehr gut und streng überwachen kann. Nachteil: ich verliere natürlich beim Bearbeitungsprozess Aromen. Viele sind deswegen nicht begeistert, wenn man Extrakt verwendet. Ich persönlich finde es jetzt nicht ganz so schlimm, weil:

  • es gibt mir die Möglichkeit, einen Parameter beim Brauen sehr exakt zu halten, was natürlich super ist, wenn man noch nicht ganz so erfahren ist, und
  • je nachdem, was ich mit dem Bier noch mache (Frucht-Zugabe, Alterung im Fass o.Ä.) brauche ich vielleicht auch nicht den 1a-supergrandiosen-Aromahopfen, sondern mir reicht vielleicht ein solides Aroma-Profil, da feinere Nuancen sowieso verloren gingen im weiteren Prozess.

Schöner Artikel hier:

Just the essentials

Wer noch nie gesehen hat, wie Hopfen überhaupt angebaut wird und „Hop Agents“ ihn auswählen, hier gibt es auch ein paar sehr schöne Landschaftsbilder:

The last wet hop

What are hops?

Yakima Valley

Zuguterletzt noch zwei Sachen, die ich recht interessant fand. Einmal ein Interview mit Dr. Elisabeth Wiesen von Barth-Haas über neue Hopfen-Sorten und Produkte. Ich find es persönlich ja immer sehr interessant bis lustig, wenn ich mir deren Beschreibungen durchlese, aber was hier im Interview erzählt wird, klingt sehr spannend:

Barth Haas demonstrates versatility of hops

Und als allerletzes ein kleiner „Podcast“/Artikel von Scientific American. Extrem kurz zusammengefasst (und der Audio-Teil geht nur eine Minute): Wenn Hopfen nach der Fermentation dazu gegeben wird, kann es in der Flasche passieren, dass es sehr stark weiterfermentiert und am Ende die Flasche … sehr stark unter Druck steht.

Beer fermentation hops along

Enjoy responsibly 😉


Piraat – Tripel Hop

Tripel Hop, 10,5%
Trinktemperatur: 16,8°C

Farbe: Ein klares Bier, mit leichten Orange- und Rot-Tönen. Es hat einen sehr stabilen Schaum. EBC ca. 18.

Geruch: Hier finden sich eher Hopfen-Aromen, man riecht fast kein Malz, dafür Zitrusnoten.

Geschmack: Sehr viel Malz, im Abgang mit klarer Alkohol-Note, dabei aber irgendwie rund. Wobei ich wenig klare Hopfen-Noten rausholen kann.

Fazit: 3 von 5 Punkten. Das kann man trinken, tut nicht weh, nach ein paar ist man sicher ziemlich breit ^^. Eine Wucht-Brumme auf allen Ebenen. Evtl. wäre es kälter besser.
Piraat - Tripel Hop

Duvel – Tripel Hop Citra

Tripel Hop,
Trinktemperatur: 15,8°C

Farbe: Ein strohblondes , klares Bier mit EBC ca. 5. Der Schaum ist allerdings dürftig.

Geruch: Wow. Mango. Tropische Früchte und zwar viel davon.

Geschmack: Es ist sehr malzig, nach hinten raus bleibt eine klar alkoholische Note, was allerdings durch Zitrus-Noten sehr schön abgemildert wird.

Fazit: 4 von 5 Punkten. Ein definitiv gut ausgewogenes Bier. Es bleibt natürlich trotzdem Geschmackssache, weil es auch ziemlich mächtig ist. Aber auf jeden Fall exceptional und überraschend leicht.
Duvel - Tripel Hop Citra

Craft 2018 – Aftermath

So, es ist eine Woche vorbei und ich komme endlich mal dazu über die Craft zu berichten. War auf jeden Fall ein sehr spannendes Erlebnis.

Stattgefunden hat das auf dem Gelände des Unesco-Welterbes in Essen, was ich auch super spannend fand, da das natürlich Pott-Romantik hautnah ist.

Insgesamt kann ich dazu erstmal nur sagen, dass ich die Stimmung erstmal erstaunlich locker und total gut fand. Ist ja jetzt nicht unbedingt zu erwarten, wenn im Prinzip nur Konkurrenten auf einer Messe sind. Man muss ja ganz klar sagen: obwohl jeder Stand 4-5 verschiedene Biere am Stand hatte, gab es doch erhebliche Schnittmengen und an sich nimmt man sich gegenseitig die Kundschaft weg. Man hätte da ein wenig mehr Konkurrenz-Verhalten erwarten können. War aber wie gesagt sehr gelöst. Was ich einerseits der doch bier-geschwängerten Atmosphäre zuschreibe und andererseits einem Satz, den ich dort leider auch wieder gehört habe: „Wir gegen die Industrie-Biere!“.

Persönliche Hightlights für mich waren der Stand von Sudden Death, über die ich schon viel Gutes gehört hatte und der Stand von Flügge aus Frankfurt, was ja gar nicht so weit von mir weg ist. Und die meinen heiligen Gral am Stand hatten: Biere, die nur mit Brettanomyces vergoren waren. Dazu später in einem weiteren Post mehr.

Ich hatte auch ein paar Freunde dabei: zwei haben am Stand von Hanscraft ausgeholfen, da der Brauer selber keine Zeit hatte. Und zwei, die mit mir am Samstag tapfer durchgetestet haben, nachdem ich mit einem von den beiden am Abend zuvor die beste Taktik ausgelotet hatte (unfreiwillig).

Für Leute, die das erste mal auf eine Biermesse gehen: Haltet euch an die 0,1 Probierer und nehmt euch Wasser mit, wenn ihr viel probieren wollt. Wir hatten am Freitag Abend ein wenig mehr Gas gegeben, was bei mir dann schon zu einem leichten Kater am nächsten Morgen führte. Rührt natürlich auch daher, dass ein Haufen süße Biere am Start sind, die in Bezug auf den Kater nicht helfen. Nichtsdestotrotz: tapfer weiter am nächsten Tag.

Wenn man natürlich Leute hat, die an einem Stand aushelfen, ist das Gold wert. Es gab immer einen gemeinsamen Treffpunkt, wenn man sich mal verquatscht hatte und andererseits konnte man denen auch was Gutes tun, indem man ab und an mal einen Probierer vorbei brachte.

Was ich ein wenig disruptiv fand: Untappd. Ja, ist schon super, wenn man das gleich alles dementsprechend notieren kann. Aber es nervt schon, wenn dann ständig das Handy in der Hand ist.

Eine nicht näher benamte Brauerei mit Wasserspeier im Logo gewinnt leider den Geizhals-Preis dieses mal. Ich liebe ihre Biere und das Standpersonal war auch sehr nett, aber Dosen am Stand zwei Euro teurer verkaufen als man sie im Laden bekommt…das geht eigentlich gar nicht.

Riegele hatte eine kleine Besonderheit am Start: und zwar die Möglichkeit einen gestachelten Bock zu trinken. Was ist das?

Simpel, man nimmt einen dunklen Doppelbock, erhitzt einen Eisenstab und rührt den Bock damit um. In der Folge karamelisiert ein Teil des Zuckers im Bock und führt neben einem warmen, angenehm duftenden Schaum auch zu einem sehr veränderten Geschmackseindruck. War ein tolles Erlebnis.

Und um das Ganze foto-technisch zu untermalen (vielen Dank hiebei an meinen Freund Thexder, der hier fleissig Bilder geschossen hat).

Schritt 1: Macht das Eisen heiss!

Schritt 2: Eintauchen, umrühren und Spektakel geniesen.

Links haben wir den Bock vorher, rechts nach dem stacheln.

Schritt 3: Noch schön warm geniesen.

Überraschung der Craft war ein Bier namens „Frankenstein“ der Brauerei Jopen, eine grüne Gose mit Kokos und Passionsfrucht. War sehr lecker und erfrischend.

Insgesamt hat es einfach sehr viel Spass gemacht und hat bei mir auch wieder mehr das Feuer entfacht für den ganzen Sektor. Ich kann einfach nur empfehlen, so etwas mal zu besuchen und sich darauf einzulassen. Selbst wenn der Schluss am Ende sein sollte, dass man am liebsten einfache Stile trinkt. Man kann einfach sehr viel erleben.

In diesem Sinne: stay thirsty.

Craft Bierspezialitäten – Hop Rider

IPA, 7,8%
Stammwürze: 16,8°P
Trinktemperatur: 13,7°C

Achtung: hinter Craft Bierspezialitäten verbirgt sich Eichbaum, nur dass wir hier mal klarstellen, um welche Brauerei es sich handelt.

Farbe: klar, Orange- und Rot-Töne, EBC ca. 11, stabiler Schaum

Geruch: Malz, wenig Frucht

Geschmack: Malz, sehr alkoholisch im Abgang. Man findet kaum Hopfennoten, wenn dann nur Bitterkeit.

Fazit: 2 von 5 Punkten – Sorry, Eichbaum. Aber das geht besser.
==> Tatsächlich war ich nach dem ersten soweit, eine 1 zu vergeben…
Aus Fairness habe ich dann aber nochmal eines geholt. Es ist mir allerdings viel zu malzig und unausgewogen für ein IPA.Hop Rider - IPA