Was die kommenden Tage bringen.

Bei mir hat gerade die heiße Umzugs-Phase begonnen, da wir diesen Monat aus unserer alten Wohnung raus müssen.

D.h. das die Veröffentlichungsfrequenz etwas runter geht, ich habe allerdings noch Material, das ich mal vorbereiten werde.

Deswegen habe ich es auch nicht geschafft, die letzte Podcast-Folge aufzunehmen. Ich sehe aber zu, das ich wenigstens dass die Woche noch schaffe.

Und die DSGVO wird mich voraussichtlich auch noch ein wenig beschäftigen, da hatte ich es gestern noch ein wenig mit nem Freund drüber, der auch eine Webseite betreibt und sich ein wenig darüber beklagt hat.

Bis dahin: stay thirsty.

Science Sunday – Spass mit Hefe und Gel

Ich bin ja immer wieder fasziniert, was man mit weißer Gentechnik machen kann. Hierbei werden Mikro-Organismen wie Hefe oder Bakterien genetisch so verändert, so dass sie zum Beispiel einen bestimmten Stoff im Übermass produzieren.

Das können zum Beispiel pharmakologische Wirkstoffe sein, Vitamine oder auch Rohstoffe für veganes Leder:

PROTEIN ENGINEERING YIELDS ANIMAL-FREE LEATHER

Dieses Leder nennt sich Zoa und die Firma dahinter ist Modern Meadow, die eigentlich mit ihrem 240 k $ Burger bekannt geworden sind:

Quelle 1, Quelle 2, Quelle 3

Ist auf jeden Fall sehr spannend, da der Trick hier eigentlich nicht ist nur den Rohstoff (die Proteine im Fall von Leder und Muskelzellen im Falle des Burgers) zu haben, sondern den dann naturgetreu zu verarbeiten. Also im Prinzip die Hautstruktur oder das Muskelgewebe nachzubilden. Leider gibt es zu dem eigentlichen Herstellungsprozess keine Veröffentlichungen, soweit ich das gerade sehe (vermutlich proprietär), aber von Mark J Post gibt es einige Veröffentlichungen zu dem Thema (1, 2).

Ein anderer großer Themenkomplex ist ja das Streamlining des Fermentationsprozesses. Denn z.T. können die Produkte für den veränderten Mikroorganismus schädlich sein, bei der alkoholischen Gärung ist das ja auch der Fall. Auch hier produziert die Hefe nur so viel sie selber auch ertragen kann. Und je nach dem möchte ich ja auch verhindern, dass der Mikroorganismus wächst, wenn z.B der Stoff, den ich haben will, nur durch Gärung produziert wird.

Dieses Paper (leider hinter Paywall) beschreibt einen ganz interessanten Trick, wie man beide Probleme umgehen kann. Und zwar wird in diesem Fall Hefe in einem Hydrogel eingebettet. Das Hydrogel selber wird dann mit einem 3D-Drucker in eine Form gebracht, die ermöglich, das die entstehenden Stoffwechselprodukte recht schnell abgeführt werden. Die Einbettung im Hydrogel selber verhindert das Umschalten ins Wachstum, da die Hefe wirklich eingebettet ist, was ihr Wachstum verhindert. Eine Übersicht über die Methode findet sich hier.

What’s brewing: Met Pt. 2

So, es hat noch eine Woche weiter gegärt. Demnächst sollte ich ihn dann  auf Flaschen füllen.

Die FG ist noch mal ein wenig gefallen und er schmeckt auch ordentlich vergoren.

Geschmacklich solide, nicht spektakulär 🙂

Mal schauen, wann ich die Woche Zeit dafür finde.

Landgang Brauerei – Helle Aufregung

Helles, 5,0%
Trinktemperatur 13,4°

Farbe: Ungewöhnlich dunkel für ein Helles (EBC ca. 17?), sehr schöne Rottöne, wenig Schaum

Geruch: Malz, Beeren(?)

Geschmack: malziger Antritt mit hopfiger Mitte, klingt dann relativ schnell aus

Fazit: 3 von 5 Punkten. Ein solides Helles, aber nicht wirklich spektakulär. Der Cascade-Effekt bleibt aus, insofern eher unaufgeregtes Bier, das auch nicht überschäumt ;).

Landgang Brauerei – Amerikanischer Traum

IPA, 6,5%
Trinktemperatur: na

Farbe: EBC ca 20, bräunlich mit Rottönen, sehr stabiler Schaum

Geruch: soo viel Zitrus, der Geruch sticht schon fast neckisch in die Nase, ein bisschen Mandarine und rote Beere?
Eine tolle Nase, die definitiv Durst und Lust auf den ersten Schluck macht

Geschmack: ein wenig Mandarine, Zitrus findet sich auch wieder, angenehme Bittere nach hinten raus. Definitiv hopfenbetontes Bier, welches wenig Malzcharakter bringt.

Fazit: 3 von 5, Ein ordentliches IPA mit klar fruchtigen Hopfenaromen.
Der amerikanische Traum braucht ein wenig, bis er anläuft, aber dann kommt es wenigstens zu einem Happy End.

Landgang Brauerei – Anstich

Festbier/Märzen, 5,5%
Trinktemperatur: na

Farbe: unfiltriert, warmes Orange, EBC ca. 9, Schaum stabil, mittel carbonisiert

Geruch: ein bisschen Zitrus, viel Malz, rote Beeren(?)
Bei den roten Beeren habe ich mich wohl geirrt, das war wohl eher die Ananas-Note, die der Hopfen mitbringen soll

Geschmack: ganz klar eine säuerliche Note dazu Honig und Karamell

Fazit: 2 v 5, Es haut mich echt nicht vom Hocker und ist mir irgendwie zu unausgewogen.

What’s brewing: Met

So, da hier noch ca. 2 kg Honig rum standen und ich die nicht mit umziehen wollte, habe ich mich dochmal daran gemacht, meinen alten Gär-Eimer raus zu kramen und wieder fit zu machen.

Da dankenswerterweise die Frau von einem lieben Freund auch einen Topf hatte, der für die Ansatz-Größe geeignet ist und den ich mir leihen durfte, konnte es dann auch losgehen.

Met ist in der Grundform ja dankenswerterweise sehr einfach: Honig, Wasser und Hefe.

Wenn man das so macht, bekommt man auf jeden Fall was raus. Es kann aber natürlich sein, dass der Gär-Prozess nicht ideal verläuft. Es gibt verschiedenste Rezepte mit mehr oder weniger Aufwand, hier ist das Grundrezept, nach dem ich immer vorgehe und dass ich dann in den Mengen anpasse (stammt laut meinen Uralt-Ausdrucken aus der Anfangszeit des Netzes ursprünglich von www.met.boerners.de):

  • 6 l Wasser
  • 3 kg Honig
  • 5 El Hefenährsalz
  • 0,6 l naturtrüber Apfelsaft
  • Reinzuchthefe

An diesem Tag hatte ich leider keinen Apfelsaft zur Verfügung (schlecht vorbereitet, Asche auf mein Haupt…), weswegen ich mit Traubensaft gearbeitet habe, den eine kurze Recherche als geeignet einstufte.

Zusätzlich habe ich dann noch 2 kleine Golden Delicious Äpfel mit in den Ansatz gerieben, um auf Nummer sicher zu gehen. Ich gehe allerdings davon aus, dass das Filtern Horror wird…

Das führt uns zur folgenden Zutatenliste:

  • 2 kg Honig
  • 4 l Wasser
  • 0,4 l Traubensaft
  • 3,5 El Hefenährsalz
  • Hefe (Mangrove Jack’s Craft Series 10 g – Mead M05)
  • 2 Äpfel

Ein Teil der Hefe durfte schon als Starter ein wenig im Traubensaft spielen, den Rest habe ich nach dem Abkühlen des Ansatzes trocken dazu gegeben. Die Äpfel habe ich auch erst nach dem Abkühlen hinzu gegeben.

Es gab während der ersten zwei Tage einen sehr schönen Kräusen, danach wurde der Deckel meines Gärbehälters verschlossen. Heute, eine Woche nach Startdatum, riecht es schon sehr aromatisch fermentiert. Ich bin gespannt, was bei diesem Rezept dann rauskommt.

Ich habe heute auch mal die Brix bzw FG gemessen, aber da ich den Startwert nicht kenne, ist das ein wenig unnötig. War eigentlich nur, um das Refraktometer zu testen 😉

Ist ordentlich geeicht ^^

Bilder gibt es diesmal keine, da mein Gäreimer ein schnöder weißer Plastikeimer ist, der auch noch undurchsichtig ist. Nächstes Mal schaue ich, wie ich das besser hinkriege.

Meteor – Pils

Pils, 5%
Trinktemperatur: na

Farbe: Klares Gelb mit leichten Rot- bis Orange-Tönen (EBC 4-5), Schaum war extrem schnell weg (bis ich mit der Aufnahme fertig war, war nichts mehr da).

Geruch: Malz, ein wenig Hopfen

Geschmack: leicht, klare Bitterhopfen-Note, die sich in eine Malz-Note verliert

Fazit: 3 von 5 Punkten, ein solides und angenehmes Standard-Pils, das eher in die hopfige Kategorie geht. Gibt es in der 600 ml Flasche, mit einem, wie ich dachte, Ölausgießer-Kopf, der aber leider nicht funktional war.

 

Die Dose

Auf jetzt.de gab es einen charmanten Artikel in der Alkolumne über Dosenbier.

Hat so ziemlich jeder Biertrinker garantiert mal getrunken, da es ja ein wirklich praktischer Behälter ist. Nicht alle Argumente der Autorin kann ich nachvollziehen (das Bier in der Dose länger kalt bleibt, halte ich für sehr zweifelhaft), aber es handelt sich ja auch ein wenig um eine romatische Verklärung des Ganzen.

Ganz klar hat die Dose auch bei mir die Nostalgie auf der Seite, denn Dosenbier begleitet einen schon in vielen angenehmen Lebenslagen, an die man dann gerne zurück denkt.

Als Behälter für Craft-Bier oder Bier an sich ist sie stark umstritten. Die einen schwören darauf, weil kompletter Licht- und Sauerstoffabschluss. Die anderen haben Bedenken wegen Öko-Bilanz und auch wegen der Verwendung von Bisphenol A, das für die innere Verkleidung von Dosen verwendet wird (siehe auch hier).

Ich persönlich werde mir auf jeden Fall immer mal wieder die eine oder andere Dose gönnen, da ja z.B auch Brauereien wie Stone oder Frau Gruber (Achtung: FB-Link) vorrangig in Dosen abfüllen. Aber auch BrewDog füllt viel in Dosen ab.

Wobei ich aber auch schon gemeint habe, einen Unterschied beim Arrogant Bastard Ale zu schmecken, je nachdem ob aus Dose oder Glas. Aber alles, was ich hier jetzt anführen könnte, wäre nur anektdotisch…

Weswegen es eigentlich cool wäre, hierfür mal ein Experiment zu machen, ob es sensorisch wirklich einen Unterschied gibt.