Ich hatte es ja schon erwähnt und bin gestern endlich dazu gekommen, meinen ersten Hard Cider anzusetzen.
Als Grundlage habe ich den ganz normalen klaren Direktsaft der Firma Dietz verwendet. Dazu kam die Hefe „Safcider“ von Fermentis (Saccharomyces bayanus), eine Cider-Hefe.
Die Vorgehensweise war hierbei denkbar einfach:
- Gärballon reinigen und desinfizieren (Chemi-Pro Caustic), mit klarem Wasser nachspülen
- Apfelsaft in Gärballon einfüllen
- Hefe-Päckchen desinfizieren, eine Ecke abschneiden, auf die Saft-Oberfläche streuen
- Fertig.
Ich lasse die Hefe nun zwei Tage unter aeroben Bedingungen wachsen (so kenne ich es vom Met) und setze dann das Gär-Röhrchen auf. Dann zwei Wochen primäre Gärung. Soweit ich es gelesen habe, braucht Cider ein wenig länger, um komplett zu fermentieren (bis zu vier Wochen anscheinend).
Der Plan ist deswegen, nach zwei Wochen die erste Bestimmung des Alkoholgehalts zu machen und danach jede weitere Woche. Wenn es stabil bleibt, werde ich dann abfüllen und mir überlegen, ob ich nachsüße oder weitere Additive verwende, analog zu den Brulosophy-Rezepten.
Aber es war sehr schön zu bebachten, wie sich schon über Nacht etwas tat:
Hier gestern Abend: der Saft ist komplett klar, die Hefe setzte sich sehr schnell auf dem Grund ab.
Heute morgen: wie man sieht, ist der Saft total eingetrübt. Da geht was! Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt.
Die weitere Entwicklung werde ich dann in diesem Beitrag dokumentieren, damit das nicht zu sehr zersplittert.
Update (1.3.18): ich hatte ein wenig Bedenken, weil sich akut anscheinend nichts mehr tut. Denn gerade vom Bier oder Met kenne ich das Kräusen, also eine ziemliche Schaumkrone, die sich auf der Flüssigkeit bildet. Aber wenn ich genau hinsehe, erkenne ich eine Blasenbildung am Flüssigkeitsrand. Hefe also still live and kickin‘ 😉
Offensichtlich ist Cider einfach diskreter.
Update (13.3.18): Die erste Alkoholmessung mit dem Vinometer ergab erstmal 8%. Geschmacklich gesehen ist er … seeehr trocken, aber immer noch mit ganz klarem Apfel im Abgang. Tatsächlich kann er noch etwas Süße vertragen.Ich werde diese Woche ohne Sekundärfermentation abfüllen und mit ein wenig Ahornsirup nachsüßen. Evtl. bekomme ich dann auch noch ein wenig Perlage in die Flasche.
Nachsüßen schwebt mir jetzt erstmal in Konzentration 1:1000 oder 1:500 vor. Werde ich mit ein paar ml mal austesten.
Final Update: 1:1000 oder 1:500 hat gar nicht funktioniert, ich musste auf 1:20 bzw 1:50 umsteigen. Geschwefelt habe ich nicht, da ich noch ein wenig Kohlensäure drin haben möchte, wobei das nächste Öffnen spannend werden könnte, da die Hefe noch sehr stark arbeitet…